Der Salvenriese & das Steinwerfen

die Saga

In grauer Vorzeit war der Salvenriese als Beherrscher der umliegenden Talschaften bei Freund und Feind gefürchtet. Zu seinen größten Feinden zählte aber der listige Riese der Wildschönau, der hoch oben auf dem Markbachjoch sein schauerliches Regiment übers ganze Tal hinweg führte. Der ständige Streit, zwischen dem Salven- und dem Markbachjochriesen war asbald den übrigen Bergriesen zuwider und sie überredeten die unnachgiebigen Kraftprotze zu einem Wettbewerb. Wer von den beiden einen Felsbrocken nicht auf den anderen Gipfel des Berges schleudern könne, müsse sich sofort einem den anderen unterordnen. Siegessicher  hob der Salvenriese den größten Felsbrocken, den er auf der Hohen Salve finden konnte, auf seine mächtigen Schultern und schleuderte ihn mit höhnischem Gelächter den Markbachjoch entgegen, wo der Stein nur wenige Meter unterhalb der Bergspitze zu liegen kam. Daraufhin ergriff der schlaue Markbachjochriese ebenso einen gewichtigen Stein und warf ihn gezielt auf den höchsten Punkt der Hohen Salve, womit die Niederlage und Unterwerfung des Salvenriesens besiegelt war.

Der Salvenriese aber schritt zerknirschten Herzens in die Wildschönau und sammelte die geteilten Felsstücke seines misslungenen Steinwurfs auf. Er soll als Sühne diese Steine für den Bau eines kleines Kirchleins zuhöchst auf der Hohen Salve verwendet haben und lange als gottgläubiger Riese mit Bärenkraft den Talbewohnern gedient haben. Im Laufe der Jahre verließen ihn jedoch die Kräfte und er schlief mit einem Stein in seiner Hand auf dem Salvengipfel ein.